Unser 10-jähriges Jubiläum vom 11.
bis 18. August 2003 mit 45 Reiseteilnehmern ging zu Ende und hinterließ bei
den Heimatfreunden viel Freude. Begegnete man doch wieder vieles vergangener
Zeit und Erinnerungen wurden wach. Besonders Erlebnisse mit den hiergebliebenen
Einheimischen ließ uns spüren, dass wir willkommen sind. Der erste Reisetag
führte uns zur Grenze nach Eger und von dort erreichten wir um die Mittagszeit
die goldene Stadt Prag. Die Weiterfahrt führte uns durch das Vorriesengebirge
über Jungbunzlau, Jitschin und Trautenau am Abend in unser Hotel in Freiheit
im Aupatal.
Der zweite Tag führte uns in alle Heimatdörfer der mitgereisten Heimatfreunde
und am Abend spürte man überglückliche Menschen. Auf der Suche nach Vergangenem,
das Elternhaus wo man geboren und seine Kindheit verbrachte. Man besuchte alte
Freunde und manche fanden hier Einheimische, die sich noch an sie erinnern konnten.
Für viele ein einmaliges und heimatliches Erlebnis. Am dritten Tag ging es in
die Kreisstadt Trautenau und am Nachmittag in die Stadt Jaromer, wo die Aupa
und die Mettau zusammen in die Elbe fließen. Auf dem Heimweg besuchten wir noch
Kukus mit seinen ausdrucksvollen Barockstatuen. Am vierten Tag war Wandertag.
Es ging hinauf über den Rosenberg zur Schneekoppe, dem Reich des sagenumwobenen
Rübezahls. Mit einer anderen Gruppe ging es über Hohenelbe nach Spindlermühle,
zum Spindlerpass und dem Naturschutzgebiet "Krkonos". Am Nachmittag
ging es gemeinsam nach Kleinaupa bis zur Grenzbaude und zur höchstgelegenen
Kirche Böhmens "Peter und Paul" in Niederkleinaupa. Ein besonderer
Höhepunkt war ein nahe der Kirche gedeckter Tisch mit Heidelbeerkuchen, Buchteln
mit Vanillesoße und Kaffee, wozu alle Riesengebirgsheimatfreunde eingeladen
waren, was dem Reisemotto entsprach "Und das Beste kommt".
Am Abend fand in der "Maria-Himmelfahrt-Kirche" in Marschendorf ein
Orgelkonzert statt. Wir folgten gern der Einladung der tschechischen Organisatoren,
wollten wir doch dadurch unsere Verbundenheit zu allen Menschen hier zum Ausdruck
bringen. Der fünfte Tag lud uns alle zum Patronatsfest "Maria Himmelfahrt"
in der Marschendorfer Kirche ein, das dank vieler Helfer zu einem besonderen
Erlebnis wurde. Ein wichtiger Höhepunkt unserer Tage hier im Riesengebirge.
Es ist eine Begegnung für alle Menschen, egal welcher Hautfarbe, Sprache oder
politischer Einstellung. Während des Gottesdienstes reichten wir uns die Hände
zur Versöhnung und mehr Miteinander auf der Welt.
Am Nachmittag traf man sich am Marschendorfer Friedhofseingang, wo Bürgermeister
Petr Kucerá am Gedenkkreuz einen Blumenstrauß niederlegte und allen Mitbürgern
seine Hochachtung aussprach, die in der Vergangenheit hier gelebt und zur Entwicklung
des Ortes beigetragen haben. Er bat, alles mit Kräften fortzusetzen, was man
angefangen habe. Auch Heimatortsbetreuer Walter Schlesinger gedachte aller Verstorbenen,
die hier auf dem Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben und legte im
Namen der Reisegruppe ebenfalls ein Blumengebinde nieder. Anschließend stellte
Pavel Klimes in der Kirche auf dem Friedhof das Sanierungsprojekt vor, das der
Ökologie und der Kultur dienen und bis 2008 fertiggestellt sein soll. Auch die
Sanierung des ehemaligen Pfarrhauses sei vorgesehen. Dann fuhr man zum "Vesely
Vylet", wo durch Hans Reinwand eine Bilderausstellung "10 Jahre Heimattreffen"
zu sehen war. Zum Abschluss führte Rudi Ruse zur "Anna-Kapelle", die
im letzten Jahr restauriert wurde.
Heute am sechsten Tag fand das Marschendorfer Fest statt, ein früherer Markttag,
der nach 62 Jahren Vakanz wieder eröffnet und mit Leben erfüllt wurde. Ein musikalisches
Fest mit vier Musikkapellen. Über 20 Verkaufsstände sorgten für einen lebhaften
Verlauf. Man kann sagen, ein gelungener Neubeginn und man darf wünschen, dass
auch in den kommenden Jahren dieser Markttag von der Marschendorfer Gemeinde
aufrecht erhalten wird. Auch wir Riesengebirgler kamen zur Eröffnung, war doch
unser 10-jähriges Jubiläum Anlass des heutigen Markttages. Doch heute gab es
keine Begrüßung für uns, kein Wort über unsere Anwesenheit. Dies hat allen -
vor allem auch mir - weh getan. Doch wir ließen uns unsere Freude nicht trüben
und freuten uns trotzdem des heimatlichen Ereignisses, (siehe gesonderter Bericht
"Marschendorfer Kirchenfest")
Unser siebenter und letzter Tag galt der Nachbarschaft in Niederschlesien, unter
andern mit Besuchen in Kloster Grüssau und dem Wallfahrtsort Albendorf.
Wieder zurück im Hotel, fand nach dem Abendessen ein kleiner Abschiedsabend
statt, wozu auch viele Einheimische kamen, die seit fast zehn Jahren diesen
Riesengebirgsabschlussabend mit uns feiern und uns willkommen sind.
Organisator Hans Reinwand ließ die Tage passieren und dankte allen, die immer
wieder den Weg ins Riesengebirge gesucht haben, so auch bei diesem Jubiläumsfest.
So war es ihm auch ein Herzensbedürfnis verdiente Heimatfreunde mit einer Urkunde
zu ehren: Aus dem Riesengebirge Rudi Ruse, Dunkeltal; Helene Müller und Ilse
Pavukova aus Marschendorf. Aus der Bundesrepublik HOB Walter Schlesinger, Christel
Brandau, Konrad Schramm, Berta Horsinka, Hermann und Rosa Pöhler, Herbert und
Charlotte Veith, Hilde Hofmann, Emmi Seck, Ilse Freitag, Anni Hüther, Erna Hubert,
Helene Oppl, Werner und Rosa Schneider, HOB Maria Grysczyk, Margarete Merk.
Lieselotte Wöhrl und Anneliese Reinwand (aus gesundheitlichen Gründen nicht
mit im Riesengebirge) werden zu einem späteren Zeitpunkt geehrt.
Herbert Veith bedankte sich bei Reiseleiter Hans Reinwand für sein Engagement
dieser vielen Heimatreisen, besonders für dieses Jubiläum heuer und überreichte
einen guten Tropfen Wein.
Einen Dank an alle Anwesenden für das herzliche Miteinander, gute Wünsche und
viel Gesundheit für die kommende Zeit - mit diesen Worten ging gemütlich der
letzte Abend dieser Heimatreise zu Ende.
Am achten Tag führte uns die Heimreise über Prag und Karlsbad (kurzer Einkaufsbummel)
wieder zur Grenze. Es hieß Abschied nehmen von einer schönen Reisezeit und von
netten Reisegästen. Euch allen Danke, ihr ward angenehme und sehr nette Reisegäste.
Organisator,
Reiseleiter und Riesengebirgsheimatfreund:
Hans Reinwand
Gemeinfelder Str. 102,
D- 97496 Burgpreppach.