Auflistung der Marschendorfer Pfarrer von 1568 bis zum Jahre 1942

Aus der "Weinerschen Chronik" von Eduard Rudolf Petrak, Marschendorf
Evangelische Pfarrer:

1.   Davidt (David) finger ist eingetreten Anno 1568 und 13 Jahr. [1]

2.   Peter scharffenberger Anno 1585 eingetreten 8 Jahr. [2]

3.   Valten (Walter) beyer Anno 1590 eingetreten und 10 Jahr.

4.   Frantz Langer 1600 eingetreten und 2 ½ Jahr. [3]

5.   Zachariaß schmied Anno 1603 eingetreten und dass Pfarrdienst auf 23 ½ Jahr verrichtet biß Anno 1622 die lutherischen vertrieben worden. [4]

Catholische Priester:

1.    Pater Bonaventura Monachus, 1628 – 1635, 6 Jahr. [5]

2.   Pater Peter Moritz, 48 Wochen. [6]

3.   Pater wolfheinrich (Wolf Heinrich) Fuchß, 3 Jahr. [7]

4.    Pater Joaneß (Johann) Hartmann. [8]

5.    Martinus Bonawaldt. [9]

6.    Johan girnigh. [10]

7.    Christophorus Carl Liebholdt. [11]

8.    pater georg Ignati pietsch. [12]

Hier endet die Aufstellung der Pastoren in der "Weinerschen Chronik".

Fortsetzung der Auflistung aus dem Memorabilienbuch der Pfarre Marschendorf aus dem Jahre 1838:

  1. Mathäus Brandlar; sein Aufenthalt hier war von keiner langen Dauer, denn er wurde nach Gradlitz übersetz, und starb als Dommherr.
  1. Balthasar Leonard Stanke; von da wurde er nach Wildschütz befördert, wo er unter den Pfarmera der siebnate war; Um sich der Last einen Kaplan zu halten, zu entledigen, theilte er den wildschützer (1682 laut Protokollum Benefici Jungbuchensis) Pfarrbezirk, gab seinem Kaplan Nikolaus Schmitz Jungbuch und Freiheit, für sich aber behielt er Wildschütz und Pilnikau. Im Jahre 1690: zu Ende des Monathes August wurde er der vierzehnte Dechant von Trautenau, und starb am 17. März 1703.
  1. Lukas Franz Laurenz Knauer, aus dem Orden der Kreuzherrn, wurde als Ehrendechant von Marschendorf investirt am 6. Mai 1683. Nach langer Zeit, und zwar im Jahre 1705 wurde er zum infulirten Probste von Zdemas in Prag erhoben, wo er an der Pest starb 1714.
  1. Andreas Joseph Schuster; er war der erste dem ein ex propriis zu unterhaltender Kaplan zugetheilt wurde, und starb am 24. Jänner 1730. Nach der übrigens unbedeutende Amtstand ist zu bemerken, dass er ein Soldatenkind war.
  1. Johann Rudel, gebürtig aus Schurz wurde als Pfarrer von Marschendorf investirt am 2. März 1730.
  1. Ignaz Bergmann, gebürtig aus Rochlitz.
  1. Franz Anton Lynregeth, gebürtig aus Schrudim.
  1. Franz Freiwald, gebürtig aus Königgrätz, wurde investirt am 22. Dezember 1756, und starb am 6. Juni 1768; sein Leichnahm wurde in der Vorhalle begraben.
  1. Johann Schlesinger, gebürtig aus Rochlitz, wurde präsentirt am Sterbetage seines Vorgängers, investirt am 13. Juni 1768, und installiert am 23. September 1770. Durch den hohenelber Vikär Ambros Gall
  1. Franz Karl Meier, Ehrendechant, gebürtig aus Adersbach, wurde präsentirt am 1. April 1772, investirt am 7. April 1772, und installiert am 15. August 1774 vom Vikär zu Brauna Johann Anton Selisko.
  1. Joachim Vitus Kamenitzky. Er wurde am 18. März 1794 in Marschendorf installiert und verließ zum 16. November 1795 Marschendorf. Am gleichen Tage wurde er in Schwarzenthal installiert.
  1. Wenzel Eisenhut, gebürtig aus Klentsch in pilsner Kreise. Er wurde im Jahre 1773 zum Priester ordiniert. Er kam tauschend mit dem Pfarrer Kamenitzky nach Marschendorf und ging zu Ende des Jahres 1806 in Pension. Er verstarb am 1. Juli 1808 in Pilnikau.
  1. Franz Geltner, gebürtig aus Braunau, kam sogleich nach der Ordination (1801) als Kaplan nach Marschendorf und wurde nach wenigen Jahren Pfarrer (1808). Da es in seiner Amtszeit Schwierigkeiten gab wurde er im Jahre 1815 nach Neudorf und später nach Parchtolisdorf bei Wien in Niederösterreich. Er verstarb am 8. September 1852 im Alter von 75 Jahren.
  1. Vikadem Kulhanek, geboren am 10. Jänner 1781 in Hermanitz im chmudumer Kreise. Er wurde am 21. April 1806 zum Priester ordiniert. Zu Ende des Monats März 1815 wurde er in der hiesigen Kirche präsentiert, am 7. April 1815 investiert und im Monat August 1815 installiert. Er verstarb am 22. Mai 1829 an Folge eines Blutsturzes als bischöflicher Vikariatssekretär.
  1. Franz Petera, geboren am 08. Juli 1798 in Rohaznic in bidzower Kreise. Am 24. August 1822 wurde er zum Priester ordiniert und war seit dem 16. Jänner 1823 an der hiesigen Pfarre. Am 3. August 1829 wurde er als Pfarrer präsentiert und nahm am 02. August 1836 seinen Abschied in Marschendorf als Pfarrer.
  1. Franz Zwiner [13], geboren am 11. Juli 1786 in Rothfluß auf der Herrschaft Grulich im königgrätzer Kreise. Er wurde am 24. August 1813 zum Priester ordiniert und am 24. Jänner 1837 in der hiesigen Kirche präsentiert. Am 27. Jänner 1837 installiert und ist am 31. Jänner 1842 am Schlagfluß in Marschendorf verstorben.
  1. Josef Maria Kopp[14] , geboren am 2. Juli 1811 in Schwalkowitz, ehemals zur Herrschaft Nachod, jetzt zum Bez. Gerichte Jaromir gehörig. Er war vom 1. März 1837 bis zum 31. Jänner 1843 Coperator an der hiesigen Pfarre. Administrator vom 1. Februar bis 30. April 1843 für die Pfarre Marschendorf und wurde am 1. Mai 1843 präsentiert. Am 15. August 1868 zum Personaldechanten ernannt. Er verstarb am 9. August 1870 in der siebten Morgenstunde.
  1. Ferdinand Kutscher, geboren am 6. November 1839 in Prohrub bei Reichenau. Seine Priesterweihe erhielt er am 25. Juli 1863. Im Kriegsjahr 1866 erfolgte seine Uibersetzung als Kooperator nach Marschendorf, von wo aus in während des Feldzuges nach Trautenau berufen wurde, um in dem daselbst errichteten Feldlazareth die Seelsorge zu übernehmen. Am 26. November 1870 erfolgte seine Präsentation an den marschendorfer Pründe.

    Während seiner Amtsführung wurde die neue Pfarrkirche erbaut. Am 31. Dezember 1911 übersiedelte er nach Freiheit, wo er am27. Juli 1919 verstarb. Begraben wurde er in Marschendorf.

  2. Alois Wittich, geboren am 5. April 1870 in Prohrub. Er wurde am 25. Juli 1893 zum Priester geweiht. Von 1896 – 1898 war er zwei Jahre lang Kaplan in Gross-Aupa. Am 19. Mai 1912 feierte er die Installation in Marschendorf. Dechant Wittich wurde am 1.10.1940 versetzt. Grund waren die Umbrüche im Jahre 1938. Er war seit dem 6.12.1938 in Urlaub. Zuvor war er in Schutzhaft genommen worden.
  1. In seiner Abwesenheit nahm der Administrator Franz Harbieh, geboren am 15.12.1911 in Himel Rybnai, die Amtsgeschäfte war. Er wurde am 29.6.1938 zum Priester geweiht. Am 13.5.1942 wurde er nach Kronstadt im Adlergebirge versetzt. Die Marschendorfer Pfarre wurde im Jahre 1940 ohne Erfolg ausgeschrieben. Kein Pfarrer wollte die Amtsgeschäfte in Marschendorf übernehmen.
  1. Der 2. Administrator war Franz Hanstek. Er wurde am 16. Feber 1913 in Trautenau geboren und am 26.6.1938 in Königgrätz zum Priester geweiht. Er war zuerst seit August 1938 Katechet in Marschendorf und dann ein halbes Jahr im Jahre 1940 bei der Wehrmacht. 1941 wurde er erster Kirchenrektor von Marschendorf I. und Kaplan in Marschendorf.

Hier endet die Aufstellung der Pastoren im Memorabilienbuch der Pfarre Marschendorf.

Die komplette Abschrift der Marschendorfer Priester aus dem Memorabilienbuch wird vermutlich Ostern 2001 fertiggestellt sein.

Garbsen im Januar 2001


[1] Unter ihm wurde im Jahre 1568 von den Protestanten lutherischer Konfession eine hölzerne Kirche erbaut, die ihnen 40 Jahre lang zum Bethaus gedient hat.

[2] Ihn kennen die Chronisten Valerius Bayer und Simon Hüttel.

[3] Franz Langer oder Lang, der als Pastor in Langenau durch seine Frau bei der dortigen Grundherrschaft in Ungnade gefallen war. Sein wechselvolles Leben schildert uns der Langenauer Chronist Bayer.

[4] Unter diesem wurde im Jahre 1605 der Bau der neuen steinernen Kirche begonnen und im Jahre 1608 vollendet.

[5] Franziskanermönch. Er soll den Zunamen Böhem geführt haben.

[6] von 1635 - 1636.

[7] Von 1636 - 1640.

[8] 1640 - 1648

[9] Martin Wunnibald, 1648 - 1650.

[10] Johann Görnik, von 1650 - 1657

[11] Christoph Karl Liebhold, ein Benediktiner aus dem Braunauer Kloster, 1657 - 1671.

[12] Georg Ignatz Pietsch.

[13] Vom 19. Feber 1830 bis zum 27. Jänner 1837 war er Lokalist in Kleinaupa.

[14] In der Nacht am 3. Juni 1843 brannte die Kirche in Marschendorf infolge eines Blitzschlages ab.
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